„Auf dem Rücken trug ich meinen Schulranzen, an dem links und rechts meine Schuhe baumelten. Im Ranzen waren Butterbrote und hartgekochte Eier.“
Am Mittwoch, den 14. August trafen wir uns mit Frau Sigrid R. Whaley aus Maryland, U.S.A. zu zwei spannenden Stunden in der Zentralbibliothek.
Frau Whaley ist in den letzten Kriegswochen des 2. Weltkrieges als junges Mädchen aus dem heutigen Polen nach Hamburg geflohen. Dort wurde sie von Verwandten aufgenommen. Nach vier Jahren verliess sie Deutschland, weil ein kinderloses Ehepaar aus Amerika angeboten hatte, sie zu adoptieren. In der neuen Heimat warteten 1949 viele Herausforderungen auf die 18 Jährige, bis sie sich auch hier zuhause fühlte.
Es war beeindruckend, mit welcher Offenheit diese lebhafte Zeitzeugin uns an ihren Erfahrungen teilhaben liess. Ihr Optimismus hat alle beeindruckt. Zu verschiedenen Stichworten wie: Sprache, Heimat, Schule, Aufbruch, Ankunft, Freiräume, Unterstützer, Wahlfamilie, Beruf– erfuhren wir mehr über diese Zeit direkt nach dem zweiten Weltkrieg. Auch damals gab es wenig Wohnraum in Hamburg. Die Winter waren kalt und das Essen war knapp.
Im Anschluss machten wir einen Zeitsprung in die Gegenwart, und jede Sister berichtete von ihren individuellen Erfahrungen zu einem der Begriffe. Vieles davon schloss sich nahtlos an Frau Whaleys Erinnerungen an. Ob Flucht 1945 oder 2015, es sind die ganz persönlichen Geschichten, zu denen wir uns ausgetauscht haben.
Und um das Ankommen in einer neuen Umgebung zu erleichtern, bekamen wir von unserem weitgereisten Gast einen Tipp mit auf den Weg, der es ihr damals leichter gemacht hat: